Ob jung oder alt, arm oder reich – wir möchten wissen, was für die Menschen Sinn macht im Leben. Was vereint oder unterscheidet sie – egal, wer sie sind oder wo sie leben?

Was macht sie glücklich? Wovor haben sie Angst? Was bedeutet Erfolg für sie? Was halten sie von der Liebe? Wie denken sie über Familie? Wovon träumen sie?

 

Verena, 27 Jahre, Medizinstudentin, 7. Semester, lebt in Hamburg über…

… Familie

„Familie hat eine große Bedeutung für mich. Es sind ja eigentlich Menschen, die man sich nicht aussuchen kann. Die einem zugeteilt werden. Eine Gemeinschaft, in der es Regeln gibt, mit der man Rituale pflegt. Der Verlust meiner Mutter und meines Bruder hat uns alle noch enger zusammenrücken lassen, hat uns spüren lassen, wie viel es zu verlieren gibt. Familie gibt mir Sicherheit, fängt mich auf, schenkt mir bedingungslose Liebe – einfach so wie ich bin.“

… Liebe

„Es gibt für mich viele verschiedene Arten von Liebe. Liebe in der Familie, unter Freunden, mit dem Partner. Ich wünsche mir einen Partner, mit dem ich alt werden möchte. Der mich als Person ernst nimmt und akzeptiert, der bester Freund und Liebhaber ist. Mit dem ich teilen kann. Ja, immer wenn ich teilen kann, empfinde ich Liebe.“

… Erfolg

„Gar nicht so leicht, zu definieren, was Erfolg für mich bedeutet. Mein Staatsexamen zu bestehen zum Beispiel, ein wichtiges Ziel was ich gerne erreichen möchte. Und dann später meinen Job gut machen, also dass die Menschen gerne zu mir kommen, dass sie mir ihr Problem anvertrauen, dass wir Möglichkeiten finden, vielleicht sogar Lösungen und sie dann gesünder von mir weggehen. Es soll Sinn gemacht haben, dass sie zu mir gekommen sind. Ich glaube, ich bin nicht so die klassische Karrieristin, die von Titeln träumt. Ich möchte zufrieden sein, mit dem was ich tue und mit dem was ich erreicht habe, also wenn die Menschen denken: gut dass es die Verena gibt, schön dass sie mich medizinisch beraten hat – dass wäre für mich Erfolg.“

 … Träume

„Wovon ich träume? (lacht)… tja. So viel ist es eigentlich gar nicht, nach all dem worüber wir jetzt gesprochen haben. Am allermeisten träume ich von der Liebe! Ist es nicht das worauf es ankommt? Und ja, ich möchte auch eine eigene Familie gründen, in der jeder so sein darf wie er ist. (Denkt weiter nach). Außerdem wäre es toll, mich selbst zu finden, wenn das geht, aber was heißt das überhaupt? Das möchte ich herausfinden.“

… Angst

„Der Gedanke, dass ich nicht dazu komme, meine Träume zu verwirklichen, keine eigenen Kinder bekommen zu können. Manchmal habe ich auch Angst, mich jemanden nicht mehr richtig öffnen zu können, ja und dadurch nicht den Richtigen zu finden.

Und wenn ich mal in Selbstzweifeln feststecke, dann kommen auch so komische Gedanken, ob das Studium das Richtige für mich ist, im Sinne von – schaffe ich das? Naja und natürlich habe ich auch Angst vor Spinnen… Kakerlaken sind noch schlimmer.“

… Glück

„Also nach 12 Semestern Wartezeit endlich mit dem Medizinstudium zu beginnen – das war schon ein echtes Glücksgefühl. Ein unglaublich schöner Moment war auch als mein Patenkind geboren wurde. Schön, dass es da ist und ich seine Patin sein darf. Naja und das Wichtigste ist: dass meine Familie gesund ist und bleibt und ich in meinem Leben Menschen habe, denen ich nahe sein darf.

Und dann gibt es da so kleine Augenblicke, die ganz besonders sind … nämlich, wenn ich den Moment genießen kann. Ganz drin bin im Jetzt und merke alles ist gut oder alles wird gut. Das ist wunderschön!“

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